Warum man Blindprägung einsetzt und wie sie funktioniert
Wir unterscheiden dabei zwischen der Hochprägung und der Tiefprägung. Bei der Hochprägung ist das Motiv erhaben, also erhöht, bei der Tiefprägung vertieft in das Material geprägt. Jetzt könnte man sagen „Ist das nicht das gleiche, je nachdem, von welcher Seite aus man das Papier betrachtet?“.
Stimmt im Grunde, aber jede Drucksache hat eine Vorderseite und eine Rückseite. Wir gehen immer von der Vorderseite aus. Ist ein gewünschtes Motiv auf der Vorderseite erhaben, steht also etwas hoch, so sprechen wir von der Hochprägung. Der Prägestempel wurde dann von der Rückseite aus genutzt. Soll das Motiv auf der Vorderseite vertieft sein, dann wird der Prägestempel von vorne eingesetzt. Dreht man die Karte um, wirkt das Motiv natürlich erhaben.
Blindstempel auf Papier, Staatsdruckerei Berlin , 1949-51 (Quelle Wikipedia)
Das Besondere an der Blindprägung ist die Wirkung von Licht und Schatten des plastischen Motivs. Man mit Hilfe der Blindprägung faszinierende Effekte erzielen. Zudem sind die erhabenen bzw. tiefen Elemente „zu fühlen“. Der Effekt kann z.B. durch hochglänzenden Lack verstärkt werden.
Dementsprechend vermitteln Blindprägungen eine schlichte Eleganz. Sie sind eine Druckveredelung der Extraklasse.
Probieren Sie doch einfach mal, Ihr Firmenlogo als erhabene Akzentuierung auf dem Briefbogen, der Visitenkarte oder dem Briefumschlag zu zeigen.
Übrigens: Der Effekt kann auch durch die sogenannte Reliefprägung verstärkt werden. Bei der Reliefprägung wird neben dem Prägestempel und zusätzlich mittels Hitze das zu prägende Material plastisch verformt. Das Material wird verdichtet und die Fasern werden an den Kanten gedehnt. Durch diese Kombination entstehen tief geprägte Konturen mit unterschiedlichen Tiefen bzw. Höhen.
Die Reliefprägung darf nicht mit dem Reliefdruck verwechselt werden.