Was ist ein Blitzer?
Wir kennen zwei Arten von Blitzern.
Zum einen treten Blitzer in der Weiterverarbeitung an der Schnittkante auf, wenn das Motiv exakt auf dem späteren Papierrand enden soll und der Druckbogen ungenau zugeschnitten wird. Um diese Art Blitzer zu vermeiden, legt man bereits in der Druckvorstufe im Layoutprogramm einen überstehenden Rand Anschnitt/Beschnitt des Motivs an, der in der Weiterverarbeitung abgeschnitten wird (sogenannter abfallender Druck). In der Regel beträgt dieser 3 bis 5 mm. Damit ist gewährleistet, dass auch bei technisch bedingten Toleranzen in der Weiterverarbeitung keine Blitzer auftreten.
Zum anderen treten Blitzer zwischen aneinandergrenzenden, unterschiedlich farbigen Elementen auf: Im Mehrfarbendruckwerk werden dem Papierbogen nacheinander mehrere unterschiedliche Farben aufgedruckt. Es reichen nur wenige tausendstel Millimeter, um einen Blitzer entstehen zu lassen. Das Problem liegt nicht bei der Erstellung der Druckplatten, sondern erst in der Druckmaschine. Durch die enorme Geschwindigkeit und die Rotation kann es zu minimalen Abweichungen kommen, so dass die Elemente nicht mehr Kante an Kante liegen. Das Weiße Papier kommt zum Vorschein und die gefürchteten Blitzer sind entstanden. Um dem entgegenzuwirken, stellt man im Layoutprogramm benachbarte Elemente auf Überfüllen bzw. Unterfüllen (Trapping).
In diesem Beispiel erkennt man einen Blitzer: Rot und schwarz liegen nicht 100% nebeneinander.
Jetzt wissen Sie, dass ein Drucker selten eine Radarfalle meint, wenn er von einem Blitzer spricht.
Ihr Herbert Tillmann
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